Positiv und optimistisch durchs Leben zu gehen, am liebsten täglich, ist für viele Menschen ein Lebensziel. Die Sprüche über positives Denken und gute Stimmung springen uns auch regelmäßig, vor allem in den Social Media Kanälen, entgegen. Negative Gefühle oder negatives Denken wird hier nicht oder kaum gezeigt und ist anscheinend nicht erwünscht.
Dieses Verhalten drängt uns regelrecht zum positiven Denken und permanent glücklich sein. Und dann gibt es auch noch diese gut gemeinten Sätze wie: „Es könnte ja schlimmer sein“, „Anderen geht es ja viel schlechter“…. , die dich jetzt auch nicht gerade besser fühlen lassen.
Wir können es mit der Positivität auch übertreiben. Dafür gibt es mittlerweile auch einen Namen und man nennt das „Toxische Positivität„. Das zwanghafte positiv Denken kann dich überfordern und in die Depression stürzen. Und außerdem entziehst du dir das Recht Gefühle zu haben und dich aufzuregen.
Die Welt besteht nun mal nicht nur aus Friede, Freude und Eierkuchen. Es gibt immer Gegensätze. Es gibt Sonne und Regen, Yin und Yang, Dunkel und Hell, Feuer und Eis … Und das ist eben auch mit unseren Gefühlen so. Und das ist auch gut so. Negative Gefühle gehören zum Leben dazu. Sie sind wichtig und dienlich und sollten nicht verdrängt werden.
Warum fragst du dich? Was soll an negativen Gefühlen gut sein?
Wenn du deine Gedanken aussprichst, deine Gefühle ausdrückst und ihnen einen Raum gibst, dann kann das sehr hilfreich sein und dir wird es sofort besser gehen. Bekanntlich ist es auch nicht gut, wenn man alles in sich hineinfrisst und mit sich selber ausmacht.
Negative Gefühle zeigen dir auch auf, was dich stört oder was dir nicht gefällt. Bist du hier mit der toxischen Positivität unterwegs und redest dir alles schön, dann wirst du diesbezüglich nichts unternehmen. Wenn du dich jedoch mit deinen Gefühlen auseinandersetzt, kannst du für dich eine gesunde positive Veränderung angehen.
Zum Abschluss noch ein kleiner Hinweis, den ich selbst erlernen musste: Solltest du mal wieder einen beschissenen Tag haben, dann sage ich dir jetzt Folgendes: Akzeptiere, dass du solche Tage haben kannst und darfst und sie verdammt noch mal nicht positiv sehen musst.
Oh ja, diese krampfhafte Positivität grenzt schon an Selbstbetrug. Natürlich kann man überall etwas positives finden. Aber die negativen Gefühle sind als Wegweiser, dass hier entweder Bedürfnisse nicht gestillt werden, Grenzen verletzt oder überschritten werden oder die innere Stimme einfach nicht gehört wird, so so so wichtig.
Danke für diesen Beitrag.
Genau so ist es, liebe Veronika. Vielen Dank für deinen Kommentar. 🙂
Liebe Petra! Toller Artikel! Negativen Gefühlen Platz zu geben, ist mindestens genauso wichtig wie den Positiven. Die weniger angenehmen Emotionen lassen uns oft noch viel genauer hinschauen und sie führen vor allem häufig zu einem ganz wesentlichen Punkt: Veränderung. Leben heißt Veränderung und diese kann in vielen Fällen äußerst positiv sein. Schön, dass du deine Gedanken mit uns teilst und so wichtigen Themen Raum gibst.
Liebe Petra!
Vielen Dank, dass du dir die Zeit für meinen Blog genommen hast und für das tolle Feedback. Ich bin stolz darauf, dass wir mittlerweile den selben Namen tragen und unsere Mitmenschen damit immer wieder in Erstaunen bringen. Danke, dass wir regelmäßig gemeinsam Zeit verbringen und so wertvolle Gespräche haben.
Liebe Grüße
Petra